Möwe in Not[zurück]


Ich solle mir schnell meine Videokamera schnappen und mitkommen, hatte Heino mir zugerufen, im Watt säße eine Möwe fest.

Was war geschehen? Eine Möwe war bei der Futtersuche mit einer Zehe bzw. der Kralle einer Zehe in die leicht geöffnete Spalte einer Auster (siehe Bild unten) geraten, die sich natürlich beim Eindringen dieses Fremdkörpers sofort zu ihrem eigenen Schutz verschlossen hat.

Da an der großen, dicken Auster auch noch zwei abgestorbene Schalen hingen, war das Gewicht der Muschel so groß, daß die Möwe nicht mehr frei fliegen konnte, sie war gefangen. Mit dem einen freien Bein paddelte sie wie verrückt im Wasser, während das andere an der Auster festhingt. Die dadurch entstandene aufgeregte Kreisbewegung der Möwe hatte Heino trotz großer Entfernung aufmerksam werden lassen.

Den Teilnehmern einer gerade zu diesem Zeitpunkt angesetzten Wattführung konnte so ein Stück "Überlebenskampf im Watt" anschaulich näher gebracht werden. Später erzählt Heino mir, daß es solche Ereignisse nicht nur alle Schaltjahre einmal gäbe und daß er auch schon Austernfischer beobachtet hatte, die z.B. mit ihrem Schnabel gefangen waren. Diesen Vögeln zu helfen war jedoch nicht möglich gewesen, da sie sich nur kleinere Muscheln vornähmen, mit denen sie dann wegfliegen könnten. Die Natur ist eben nicht nur wunderschön, sondern manchmal auch sehr grausam.

Bei der befreiten Möwe waren alle ersteinmal froh, daß diese ihre Freiheit wiederhatte. Sie solle jedoch nicht so viele Brandgänsekücken jagen, hatte ihr Heino noch mit auf den Weg gegeben, sonst würde er ihr das nächste Mal nicht mehr helfen...

auster

gefangen

Das Gewicht so einer mächtigen Auster war für eine Möwe viel zu schwer. Sie denken, die Auster sei doch ziemlich klein? In Wahrheit ist jedoch die Möwe riesig groß - und entsprechend die Muschel auch.

allein gab es kein entrinnen

Ohne Hilfe von Aussen ging da nichts mehr. Tiere brauchen eben manchmal auch Glück!

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